Kinder mit AD(H)S zeigen häufig Auffälligkeiten in der Körperkoordination, Haltungskontrolle und Selbstregulation. Motorische Unruhe ist oft mehr als „Zappelphilipp-Verhalten“ – sie ist Teil einer neurologischen Besonderheit.
Dabei kann Bewegung Therapie statt Strafe sein – wenn sie gezielt eingesetzt wird.
Was Studien belegen
Laut einer Studie von Verret et al. (2012) verbessern regelmäßige motorische Aktivitäten (z. B. Balancieren, Koordination, Rhythmik) die Aufmerksamkeit und Selbstregulation bei ADHS-Kindern signifikant.
Motorisches Training reduziert Hyperaktivität, fördert die Impulskontrolle und steigert die Konzentrationsfähigkeit – auch im schulischen Kontext.
Typische motorische Herausforderungen bei AD(H)S
- Schlechte Körperspannung, instabile Haltung
- Ungeschickte Bewegungsabläufe
- Übermäßiges Zappeln, Drang nach Bewegung
- Schwierigkeiten bei der Bewegungsplanung
- Reizoffenheit und Konzentrationsabfall bei Stillstand
Wie du gezielt unterstützen kannst
Bewegung mit Struktur & Regelmäßigkeit ist der Schlüssel. Wichtig ist, dass die Übungen sinnvoll eingebettet sind – z. B. in Rituale, Spiele oder Challenges.
Empfohlene Materialien:
- Balancekissen & Koordinationsspiele zur Körperzentrierung
- Therapiebälle & Knetmaterialien zur sensorischen Selbstregulation
- Logikspiele mit Bewegungsaufgaben (z. B. Aufgabenstationen im Raum)
- Igelrollen & Massageringe zur Reizfilterung
- Rhythmusspiele zur Impulskontrolle
Fazit
Kinder mit AD(H)S profitieren enorm von gezielter Bewegung – nicht als „Belohnung“, sondern als Teil ihres Tages.
Spiele, die Struktur, Motorik und Freude kombinieren, können helfen, innere Unruhe abzubauen und das Lernen zu erleichtern.