Konzentration fördern bei Kindern – 7 wirkungsvolle Tipps aus der Praxis

Konzentration fördern bei Kindern – 7 wirkungsvolle Tipps aus der Praxis

Konzentration ist keine angeborene Fähigkeit – sie wächst mit Übung, Struktur und spielerischer Unterstützung.

Mit klaren Abläufen, reizarmen Umgebungen und gezielten Spielen wie Logikaufgaben, Fädelspielen oder Bewegung plus Denken kannst du deinem Kind helfen, Aufmerksamkeit und Ausdauer nachhaltig zu verbessern.

Wichtig: Kleine Schritte, liebevolle Begleitung – und spielerische Erfolge, die motivieren.

„Mein Kind ist schnell abgelenkt …“ – und nun?

Konzentration ist eine Fähigkeit, die nicht angeboren ist – sie muss trainiert und entwickelt werden. Viele Kinder haben Schwierigkeiten, länger bei einer Aufgabe zu bleiben, besonders wenn sie langweilig oder zu schwer erscheint.

Aber: Mit der richtigen Umgebung, liebevoller Begleitung und gezielten Spielen kannst du deinem Kind helfen, Aufmerksamkeit und Ausdauer Schritt für Schritt zu verbessern.

Warum fällt Kindern das Konzentrieren oft so schwer?

  • Reizüberflutung durch digitale Medien
  • Zu hohe oder zu niedrige Anforderungen
  • Mangelnde Struktur im Alltag
  • Unreife exekutiver Funktionen (Arbeitsgedächtnis, Impulskontrolle)
  • Sensorische Über- oder Unterempfindlichkeit
  • Entwicklungsbesonderheiten wie AD(H)S

 7 Tipps, wie du die Konzentration deines Kindes stärken kannst

1. Schaffe eine reizarme, strukturierte Umgebung

  • Fester Arbeitsplatz, wenig Ablenkung (kein TV, keine Geräusche)
  • Klare Abläufe und kleine Routinen (z.B. „Erst Aufgabe, dann Spiel“)
  • Visualisiere Aufgaben mit Bildern oder Checklisten

2. Setze auf kurze, überschaubare Einheiten

Kinder brauchen Erfolgserlebnisse.
5–10 Minuten Fokus, kurze Pause, dann nächste Aufgabe – das fördert Ausdauer besser als 30 Minuten „durchziehen“.

Nutze z.B. Sanduhren, Timer oder Aufgabenkarten zur Orientierung.

3. Wähle Spiele, die Konzentration mit Spaß verbinden

Empfehlenswerte Spiele aus der Ergotherapie:

  • Logikspiele mit Vorlagen (z.B. Stick-Puzzles, Sortierkarten)
  • Fädelspiele mit Reihenfolgen
  • Kombinationsspiele mit Farben, Formen, Mustern
  • Bewegung plus Denken: z.B. Aufgaben beim Balancieren oder Springen lösen

4. Trainiere die Sinne – Reize bewusst dosieren

Viele Kinder sind schnell über- oder unterreizt.
Nutze gezielt sensorisches Material, um die Reizverarbeitung zu verbessern:

  • Igelbälle, Akupressurringe oder Knetmaterialien helfen beim Runterkommen
  • Massagerollen oder strukturierte Stäbe bereiten auf Konzentrationsphasen vor

5. Baue Bewegung gezielt ein

Körperliche Aktivität aktiviert das Gehirn.
Vor Konzentrationsphasen: 3–5 Minuten Springen, Balancieren, „Hampelmann mit zählen“
Danach ist das Kind wacher und kann sich besser fokussieren

6. Lobe die Anstrengung, nicht nur das Ergebnis

Kinder brauchen positive Verstärkung:

  • Sag z.B. „Toll, wie du bei der Aufgabe geblieben bist!“
  • Nicht: „Warum hast du wieder nicht fertig gemacht?“
  • Belohne mit Spielzeit oder Mitbestimmung statt mit Süßem

7. Mach Konzentration zum Spiel

Binde Konzentrationsübungen in den Alltag ein:

  • „Ich packe meinen Koffer“ beim Autofahren
  • Gemeinsam Memory oder Würfelspiele
  • Gegenstände suchen mit Beschreibung („Etwas Rotes mit Ecken“)
  • „Stille-Post“, „Simon sagt“ oder „Reim-Ketten“ als lustige Miniübungen

Fazit

Konzentration lässt sich nicht erzwingen – aber liebevoll fördern.
Mit kleinen Schritten, spielerischen Übungen und einem aufmerksamen Blick auf dein Kind entwickelst du genau die Fähigkeit, die es für die Schule, das Leben und sich selbst braucht: Fokus mit Freude.